08.07.2017

Kühe und die warmen Sommermonate

Haben Sie sich schon mal gefragt, ob die Hitze den Kühen gut bekommt?

Eigentlich fühlen sich die Tiere bei Temperaturen zwischen 4°C und 16°C Grad am wohlsten.

Ständig geben Kühe überschüssige Körpertemperatur an die Umgebung ab, die sie mit ihrem Wiederkäuer-Stoffwechsel erzeugen. Also wenn Kühe Gras fressen, wird die Zellulose im Vormagen von Mikroorganismen vergoren. Dieser Prozess produziert Abwärme, der die Kühe, quasi von innen, zusätzlich aufheizt.
Deshalb kommen sie bei kühleren Temperaturen besser zurecht, da sie ihre Körpertemperatur nicht regulieren müssen.

Je wärmer es wird, desto weniger können sie die Körperwärme direkt über die Haut als Wärmestrahlung abgeben. Sie müssen diese zunehmend in Form von Wasser ausschwitzen oder „veratmen“. Das Ergebnis ist Stress - die Kühe fressen weniger und geben als Folge auch weniger Milch.

Ob und wie sehr die Hitze Tier (und Mensch) stresst, hängt nicht nur von der absoluten Temperatur ab, sondern auch von der Luftfeuchtigkeit, Luftbewegung und Art der Sonneneinstrahlung. Eine hohe Luftfeuchtigkeit behindert die Wärmeabgabe durch die Haut.

Die Tiere trinken mehr und bewegen sich weniger.

Auf der Weide sollte den Tieren unbedingt genügend Schatten zur Verfügung stehen. Damit kann auch dem Sonnenbrand vorgebeugt werden. Vor allem unter den weißen Stellen des Fells sind die Tiere äußerst lichtempfindlich.

Ohne Schatten sollten die Tiere im Stall bleiben. Dort können große Ventilatoren für Erleichterung sorgen. Das hilft auch gegen die lästigen Fliegen und Bremsen.

Geht ein starker Wind auf der Weide kann auch mehr Hitze abgeführt werden.Das weiß auch das Rindvieh: bläst ein kühles Lüftchen, steht das Vieh im Sommer am liebsten auf einem Berghang mit Luftzug.

In höheren Gegenden und auf den Almen ist das Rinderleben in den Sommermonaten angenehmer.

Einige Tiere, wie z.B.: Kamele schützen sich mit einem dicken Fell gegen die Hitze. Bei Rindern funktioniert das leider nicht. Im Gegenteil: je dicker das Fell, desto weniger Hitze vertragen sie. Rinder mit einem dünnen, glatten Fell ist es im Sommer wohler.
Welche Rolle die Fellfarbe spielt, ahnt jeder, der schon mal schwarzgekleidet in der prallen Sonne saß: schwarz assorbiert rund vier Mal so viele Sonnenstrahlen wie weiß! Je dunkler, desto heißer.

Also sollten Sie an einem heißen Sommertag ins Schwitzen geraten, denken Sie an die Kühe,- denen ergeht es genauso.