02.01.2019

Wärmt Körper und Seele: Feuerholz und Holzfeuer

Wenn es Winter ist, bei uns am schönen Ritten, ist es wieder Zeit Holz zu hacken und Brennholz für unsere Öfen in den getäfelten Bauernstuben Südtirols herzurichten.
Aber wussten Sie, dass Brennholz den Bauern und die Bäuerin ganze 5mal, ja fünfmal, wärmt und teilweise sogar ins Schwitzen bringt, nein? Na dann lassen Sie sich doch mal ein wenig in die bäuerliche Art der Herstellung von Brennholz einweisen.

Das erste Mal wird dem Bauern beim Fällen der Bäume warm, denn dazu gehört auch das Entasten des Stammes, was zwar heutzutage mit der Motorsäge recht zügig von der Hand geht, aber immer noch sehr kräftezehrend und anstrengend ist. Oft müssen auch Bäume, welche sturmartigen Winden, oder der Schneelast zum Opfer gefallen sind, mit einer Seilwinde aus dichten Wäldern gezogen werden, was ebenfalls sehr schweißtreibend für die Bauersleute ist. Wichtig ist dieses Ausforsten der Wälder, dass sich keine Schädlinge im toten Holz vermehren können und dass ein gesunder Wald nachwachsen kann. So ist auch bei der Waldarbeit der Bauer als solcher, sehr einflussreich auf das idyllische Erscheinungsbild unserer Südtiroler Waldlandschaft.

Beim “Ometern“ und „Kliaben“ wird den Bauersleuten zum zweiten Mal recht warm. Die Baumstämme und Äste werden in ein Meter lange Stücke geschnitten und diese Stücke werden in der Mitte gespalten. Die Holzprügel werden dann, meist auf Lichtungen im Wald, übereinandergestapelt und dort für etwa 2 Jahre zum Trocknen gelagert.

Der nächste Schritt ist das Kleinhacken, bzw. das Kleinschneiden des Meterholzes. Dazu müssen die Holzprügel zunächst auf den Traktoranhänger aufgeladen und zum Hof gebracht werden. Am Bauernhof wird das Meterholz dann meist mit der Kreissäge in ofen-, bzw. herdtaugliche Holzscheite geschnitten, die dann in der Holzhütte gelagert und schön aufgestapelt werden. Den Bauersleuten wurde nun schon zum dritten Mal warm.

Das vierte Mal wärmen nun die Holzscheite, wenn sie die Bäuerin oder der Bauer aus der Holzhütte in die Küche zum Herd, oder in die Stube zum Bauernofen tragen muss.

Beim Liegen auf der Ofenbank und beim gemütlichen Mittagessen der bäuerlichen Familie in der Küche wärmt das Holz dann sicherlich auf die angenehmste und vor allem bequemste Art und Weise, nämlich dann, wenn es zum Verbrennen verwendet wird.