08.02.2019

Lichtmess: das Bauernjahr beginnt

Am zweiten Februar wird das christliche Fest Lichtmess gefeiert: Lichtmess bringt das Licht wieder zurück. Licht gibt Wärme und Geborgenheit. Was bedeutet dieser Tag für die Bauern?
Lichtmess, auch Maria Reinigung genannt, stellt einen entscheidenden Wechsel im Laufe des Jahres dar: Ende der Winterzeit - Beginn von etwas neuem. Die Weihnachtszeit ist zu Ende und es beginnt die Zeit der Reinigung. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass sich der Name des Monats Februar vom lateinischen Wort februa (Reinigung) ableitet.

Zu diesem Festtag gibt es verschiedene Bräuche:
Der Brauch der Kerzenweihe an Lichtmess ist heute noch tief verwurzelt. Die geweihten Kerzen haben eine besondere Bedeutung für das ganze Jahr: Sie begleiten alle wichtigen Ereignisse wie Feste und Feiern, würdigen Jubiläen und kleine Maialtäre, schützen vor Unwettern und erleichtern den Sterbenden den Übergang ins ewige Licht.

Das Kalenderjahr beginnt am 1. Januar, das Kirchenjahr mit dem 1. Adventsonntag und das Bauernjahr fängt zu Lichtmess an. Zumindest war es früher so. Es war Brauch, dass Knechte und Mägde an Lichtmess den Dienst wechselten. Deshalb war der 2. Februar als der erste und wichtigste 'Schlenggltog' bei den Bauern bekannt. Der Name leitet sich vom 'Herumschlenggln' der Dienstboten ab, da diese einige Tage frei hatten (bis zum Agathatag am 5. Februar).
Zu Lichtmess kochte die Bäuerin für jene Dienstboten, welche blieben, eine besondere Speise: die „Türnägl“, auch „ Kniakiachl“ genannt. Der Name dieser gebackenen, mit Preiselbeermarmelade gefüllten Germteigkrapfen sagt symbolisch, dass damit die Knechte und Mägde am Hof festgenagelt werden.

Lichtmess ist ein wichtiger Lostag. Lostagen wird eine besondere Bedeutung in Bezug auf die Ernte und das Wetter zugesprochen. So gibt es dazu auch einige Bauernregeln:

Liachtmess im Klea, Oaschtern im Schnea.

Wenns zu Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nimmer weit.