25.05.2019

Löwenzahn,Pusteblume, Zigori...

… ist wohl eines der bekanntesten Wildkräuter überhaupt. Jedes Jahr im Frühling verwandeln sich viele Wiesen in Südtirol in gelbe Blütenmeere. Wer kennt ihn nicht, den Löwenzahn?

Sein lateinischer Name lautet „Taraxacum officinale“ und geht auf das arabische Wort“tarakshaqum“ zurück, was so viel bedeutet, wie: bitteres Kraut.
Zu Frühlingsbeginn bilden sich aus einer Rosette längliche Blätter. Sie sind gezackt, ähnlich wie viele angereihte Zähne, daher wohl auch der Name Löwenzahn.
Der runde, hohle Stengel der gelben Blüten enthält einen weißen, milchigen Saft.
Nach relativ kurzer Zeit verwandelt sich aus der Blüte eine Pusteblume mit vielen kleinen weißen Schirmchen, an denen neue Samen hängen. Kinder und auch Erwachsene haben daran die größte Freude, einmal kräftig drauf los zu pusten.
Auch die Bienen lieben die gelben Korbblüten. Sie enthalten Pollen und Nektar. Scheint keine Sonne, schließen sich die Blüten.
Für die Hasen hingegen sind die Blätter ein sehr beliebtes Futter.
Aber auch sonst ist es eine interessante Pflanze.
Sie ist besonders hartnäckig und unverwüstlich, wächst sie doch durch die kleinste Ritze im Asphalt, und trotzt selbst bei großer Hitze.
Diese Zähigkeit und Lebenskraft überträgt der Löwenzahn auch auf uns Menschen. Auf Grund der enthaltenen Bitterstoffe in den Blättern und Wurzeln, wird die Aktivität der Leber und Nieren gefördert. Er gilt als wahres Wunderkraut gegen die Umweltgifte unserer Zeit.
Speziell im Frühling sind die Blätter sehr gesund. Sie regen die Verdauung an und helfen den Organismus zu entschlacken. Sie schmecken bitter, sind vitaminreich und wecken somit den Körper aus dem Winterschlaf.
Es können daraus Smoothies zubereitet werden oder allerlei leckere Salate.
Schon seit eher wird auf den Bauernhöfen der „Zigori“, so der Name im Volksmund, aus der Erde „gestochen“, d.h. die jungen Rosetten der Pflanze samt Wurzelansatz werden abgeschnitten. Danach wäscht man ihn sorgfältig, schneidet ihn in kleine Stücke, gibt hartgekochte, feingewürfelte Eier dazu, Salz und Pfeffer, Öl und Essig. In der Südtiroler Küche werden dem Löwenzahnsalat auch leicht angeröstete Speckwürfel und gekochte, klein geschnittene Kartoffeln beigemengt. Somit ist er ein geschmackvoller Frühlingssalat.
Auch die gelben Blüten finden Verwendung. Viele Bäuerinnen bereiten einen leckeren Sirup daraus.
Zutaten:

350 gr frisch gepflückte Löwenzahnblüten
2 kg brauner Rohrzucker
2 Zitronen naturbelassen
1 lt Wasser
Die Blüten auszupfen, nur das Gelbe wird verwendet.
Die Zitronen waschen, vierteln, in einen Topf geben und mit den Blüten und dem Wasser 30 Minuten aufkochen.
Alles abseihen, den gefilterten Sud wiederum in einen Topf geben und den Zucker einrühren.
Zirka eine Stunde köcheln lassen.
Der Sirup ist fertig, sobald er zähflüssig wird. Heiß in Gläser füllen.

Er eignet sich besonders gut als Brotaufstrich zum Frühstück, in Müsli, Joghurt und im Tee als Honigersatz.