02.06.2023

Warum brennen Brennnessel?

Die Brennnessel ist ein Multitalent und viel mehr als ein Unkraut.
Berührt Mensch oder Tier die Brennnessel auch nur ganz leicht, kann es an der Stelle heftig zu brennen beginnen. Auslöser dafür sind die vielen kleinen Brennhaare, die überall am Stängel und an den Blättern der Pflanze wachsen. Sie stechen in die Haut und geben dabei flüssige Ameisensäure ab. Die Haut brennt, schwillt für kurze Zeit leicht an, heilt meist aber rasch wieder ab. Dabei ist es wichtig, nicht zu kratzen oder an der Stelle zu reiben. Die Brennnessel-Fasern dringen dadurch tiefer in die Haut ein und verlängern den Schmerz, der auch mehrere Tage andauern kann. Wenn man kühles Wasser über die betroffene Stelle laufen lässt, dimmt das den Erstschmerz deutlich.

Was bezweckt die Brennnessel damit?
Die Brennnessel verteidigt sich. Sie schützt sich mit ihrem Brennsaft davor, von großen Tieren gefressen zu werden. Kleinere Tiere hingegen sind clever genug, nur die Blätter an den Brennhaaren herum anzufressen. Vor allem für Raupen von rund 50 Schmetterlingsarten sind manche Brennnessel-Arten lebenswichtige Futterpflanzen.

Sind Brennnessel gesund?
Für Menschen sind Brennnessel schmackhaft und gesund. Junge Brennnesseltriebe enthalten etwa doppelt so viel Vitamin C wie eine Orange und mehr Eiweiß als Sojabohnen. Die Naturheilkunde stuft die Brennnessel stoffwechselanregend, blutreinigend und harntreibend ein. Eingesetzt wird die Brennnessel unter anderem bei rheumatischen Beschwerden. Die jungen Triebspitzen, Samen und Blütenknospen sind zum Verzehr geeignet. Als Würzkraut in verschiedensten Gerichten oder als Salatzutat wird die Brennnessel vielseitig eingesetzt. Klassiker sind Brennnessel-Spinat, Brennnessel-Knödel und Brennnessel als Füllung von Schlutzkrapfen. Geschmacklich besonders herzhaft ist der Brennnessel-Pesto. Die Brennnessel ist auch eine beliebte Zutat bei Omeletts, Eierspeisen und Suppen. Darüber hinaus wird die Brennnessel für Getränke verwendet, beispielsweise für Gemüsesäfte, Smoothies und als getrockneter Kräuteraufguss.

Superdünger für den Garten
Brennnesseln sind ein kostenloser Superdünger für den Garten. Dafür werden die Brennnesseln in einen Eimer Wasser gesteckt, zugedeckt und 14 Tage lang im Verhältnis 1:10 bis 1:20 stehen gelassen. Die Brennnessel-Jauche wirkt düngend, stärkt die Pflanzen und erhöht die Widerstandskraft behandelter Pflanzen gegenüber Schädlingen.